Wie passt sich Flensburg an?
Wie kann sich die Stadt Flensburg vor Hochwasser, Starkregen, Hitze und Trockenheit schützen?
Welche Klimaanpassungsmaßnahmen gibt es schon in Flensburg und welche sind geplant?
Es werden seit Jahren schon Klimaanpassungsmaßnahmen umgesetzt, die unter einem anderen Begriff wie z.B. ökologische Aufwertung oder Straßen- und Grünflächengestaltung geführt wurden, die aber auch dem Schutz vor Klimawandelfolgen dienen:
- Erhöhung der Biodiversität durch höherwertige Pflanzungen der öffentlichen Grünflächen durch das TBZ (Blühwiesen, Verkehrsinselbepflanzung etc.)
- Entsiegelungen und Begrünungen, Baumpflanzungen (Stadt / FGS / TBZ)
- Energetische Gebäudesanierungen (Stadt / FGS)
- Höherlegung von Grundstücksflächen und Neubauten bei Infrastruktureinrichtungen (Stadtwerke)
- Rigolen zur Wasserspeicherung bei Stadtbaumpflanzungen (Stadt / FGS / TBZ)
- straßen- und wegebegleitende Mulden zur temporären Aufnahme von Regenwasser (Stadt / FGS / TBZ)
- Regenrückhaltebecken und unterirdische Regenspeicherbassins (TBZ)
- Festsetzungen in Bebauungsplänen: keine Wohnnutzung in Erdgeschossen in Hochwasserrisikogebieten (Stadt)
Im Klimaanpassungskonzept werden Maßnahmen für die Klimaanpassung vorgeschlagen, die im Laufe der nächsten Jahre umgesetzt werden sollen:
Vorbereitende Maßnahmen:
- Integration der Klimaanpassung in den Planungsalltag (Stadt- und Landschaftsplanung, Tiefbauplanung, Hochbauplanung etc.)
- Erarbeitung eines Hochwasser-Konzeptes in Zusammenhang mit Regenwasserretention und -abfluss
- Freihaltung / Nicht-Bebauung der Kaltluftschneisen und der Kaltluftentstehungsgebieten
- Verringerung der Nutzung von hochwassergefährdeten Bereichen, wie z.B. Erdgeschossnutzungen in Überflutungsbereichen limitieren oder für bestimmte Nutzungen definieren
- Finden von Ausweichflächen (und die Darstellung im Flächennutzungsplan) für stark gefährdete Grundstücke, die die Nutzung aufgeben müssen
- Geologische Untersuchung zur Hangstabilität (Steilküsten) bei hoher Wassersättigung nach Starkregenereignissen
- Kommunikation mit / Information für Grundstückseigentümer*innen und Mieter*innen
Konkrete Maßnahmen:
- Entsiegelungen, u.a. auch in großen Gewerbegebieten zur Förderung von „Schwammstadt“-Effekten (Schwammstadt wird die Fähigkeit einer Stadt genannt, ein Zuviel an Wasser aufzusaugen, dieses Wasser „wie ein Schwamm“ zu speichern und es dann durch Verdunstung, Versickerung oder Wiedernutzung verzögert wieder abzugeben)
- Baumpflanzungen
- Bepflanzungen von Hängen zum Schutz vor Erosion
- Dach- und Fassadenbegrünungen
- Offene Regenwasserführung
- Erhöhung der Oberflächenalbedo (= helle Oberflächen bevorzugen)
- Verbesserung der Gebäudedämmung
- Verwendung CO2-neutraler Kühlsysteme