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Flensburg 2030+

Mit der Stadtentwicklungsstrategie Flensburg 2030+ werden die Weichen für die Zukunft unserer Stadt gestellt.

Die Strategie

  • basiert auf den Nachhaltigkeits-Zielen (so genannte SDGs) der Vereinten Nationen
  • bildet die Leitplanken für künftige Entscheidungen in Flensburg und
  • wurde im Dialog zwischen Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit erarbeitet.


"Flensburg 2030+" gewinnt 10.000 Euro im Bundes-Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“

Große Freude in Flensburg bei der Preisverleihung am 9. Oktober: Im bundesweiten Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ wurde die Stadt für den starken und partizipativen Einstieg in das Engagement in der kommunalen Entwicklungspolitik ausgezeichnet und freut sich über 10.000 Euro Preisgeld für den „Newcomer“-Sonderpreis.

Durchgeführt wird der Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Schirmherrin des Wettbewerbs ist Bundesministerin Svenja Schulze. Der Wettbewerb feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum und zeichnet das innovative und ganzheitliche entwicklungspolitische Engagement von Städten, Gemeinden und Landkreisen aus. Schirmherrin des Wettbewerbs ist

Bundesministerin Svenja Schulze, die die Bedeutung kommunaler Entwicklungspolitik betont: „Jede Kommune, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft, für Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit einsetzt, verdient den Respekt der Gesamtgesellschaft und setzt ein Zeichen gegen verengte nationale Sichtweisen. Städte, Gemeinden und Kreise gestalten nicht nur die Zukunft vor Ort, sondern auch das globale Miteinander.“*


Flensburgs Engagement nimmt alle mit


Flensburg hat die Jury mit seiner partizipativen Herangehensweise überzeugt. Die Stadt hat die Stadtentwicklungsstrategie Flensburg 2030+ für die Übernahme globaler Verantwortung in einem Dialog zwischen Verwaltung, Politik und (Fach-)Öffentlichkeit erarbeitet. Der integrative Prozess hat zur Sensibilisierung der Bevölkerung zu Nachhaltigkeits-Themen und zur Demokratiebildung beigetragen, weil er die aktive Beteiligung der Einwohner*innen in den Mittelpunkt setzt.
Auch international ist die „Newcomer“-Kommune engagiert. Flensburg engagiert sich zum einen in der kritischen Auseinandersetzung mit seinem kolonialen Erbe, in dessen Rahmen nicht nur ein „Denkmal zur Ausbeutung der Karibik“ geschaffen werden soll, sondern auch eine Partnerschaft mit Charlotte Amalie auf St. Thomas angestrebt wird. Darüber hinaus unterstützt Flensburg seit 2023 die Partnerkommune Boryspil in der Ukraine im Rahmen einer kommunalen Partnerschaft.

Darüber hinaus hat sich Flensburg zu einem regelmäßigen Berichtswesen verpflichtet, mit dem der Erfolg von Nachhaltigkeitsmaßnahmen kontinuierlich gemessen werden sollen. Begleitend dazu wird eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit und transparente Kommunikation an die Bevölkerung umgesetzt.


Kommune bewegt Welt Preisverleihung


Die feierliche Preisverleihung des Wettbewerbs fand am 9. Oktober 2024 im Rahmen der 16. Bundeskonferenz der Kommunalen Entwicklungspolitik vor über 300 Teilnehmenden aus ganz Deutschland in Ingelheim am Rhein statt. Ausgezeichnet wurden dabei jeweils drei Kommunen in den Größenkategorien „Kleine“, „Mittlere“ und „Große Kommunen“, sowie zwei Kommunen für einen Sonderpreis. Zusätzlich konnte die Öffentlichkeit vorab über die Vergabe eines Publikumspreises abstimmen. Insgesamt hatten sich 51 Kommunen aus ganz Deutschland mit ihren entwicklungspolitischen Profilen beworben, 33 von ihnen zum ersten Mal. Die ersten Plätze in den jeweiligen Größenkategorien belegten die Landeshauptstadt Kiel, die Stadt Greifswald und die Stadt Bad Köstritz.


Statement von Schirmherrin Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze

„Vor Ort wird Entwicklungspolitik erfahrbar und bekommt ein Gesicht, denn oft sind es engagierte Partnerschaften von Initiativen und Vereinen, die den Einsatz der Kommunen in der Entwicklungspolitik prägen. Dafür bin ich den Bürgerinnen und Bürgern und den Kommunen sehr dankbar. Der Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ würdigt diese Leistungen und zeigt, wie Partnerschaften auf kommunaler Ebene funktionieren können. In einer Zeit voller Krisen und Konflikte ist es sehr wichtig, dass wir über den Tellerrand hinausblicken und gemeinsam handeln. Jede Kommune, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft, für Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit einsetzt, verdient deshalb den Respekt der Gesamtgesellschaft und setzt ein Zeichen gegen verengte nationale Sichtweisen. Städte, Gemeinden und Kreise gestalten nicht nur die Zukunft vor Ort, sondern auch das globale Miteinander.“

Auf der Website der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) finden Sie weitere Informationen zum Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ sowie zur Preisverleihung am 9. Oktober 2024.


Die 7 Handlungsfelder & ihre Ziele

Materielle & immaterielle Vermögenswerte

    • Umgang mit städtischen Flächen
    • nachhaltige Haushaltsführung,
    • Digitalisierung
    • einwohnerfreundliche Verwaltung.

Wohnen & nachhaltige Quartiere

  • Zugang zu bedarfsgerechtem, inklusivem und bezahlbarem Wohnraum für alle 
  • Förderung Klima gerechter Quartiere

Nachhaltiger Konsum & nachhaltiges Wirtschaften

  • Kreislaufwirtschaft
  • Fachkräfte
  • Beschaffung und lokaler Wertschöpfung

Lebenslanges Lernen, Bildung und Kultur

  • chancengerechter Zugang zu Bildung und Kultur für alle
  • Inklusion
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung

Klima-, Umwelt-, Natur- und Ressourcenschutz

  • Klimaneutralität
  • ökologische Aufwertung
  • Schutz der maritimen Kulisse der Stadt
  • Ressourcenschutz

Nachhaltige Mobilität

  • sozial-gerechter Zugang zu Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer*innen 
  • Akzeptanz, Barrierefreiheit und Verlässlichkeit

Gesundheit, gesellschaftliche Teilhabe und Sport

  • Teilhabe-Möglichkeiten für alle
  • Gesundheitsplanung- und Infrastruktur
  • soziale Gerechtigkeit
  • Kinderfreundlichkeit
  • Sportförderung
  • in einer offenen Gesellschaft ohne Diskriminierung.

Flensburg beschließt Strategie 2030+

Warum braucht es eine neue Strategie?

Die Stadt Flensburg möchte sich entwickeln hat aber, wie die meisten Städte in Deutschland mit zentralen Problemen zu kämpfen. Der Klimawandel wird auch in der Stadt deutlich spürbarer, das machte nicht zuletzt das verheerende Hochwasser aus 2023 deutlich. Die Stadt wächst und muss ihre zukünftigen Bewohner*innen mit Wohnraum versorgen, ohne dabei die Entwicklung und Bewahrung öffentlicher- und natürlicher Räume zu vernachlässigen. Bildungsangebote müssen folglich ausgebaut und gestärkt werden, soziale Ungleichheiten dabei vermieden und Verkehrsträger und Flächen sollen ausgewogen verteilt werden. Wirtschaftliche Entwicklung muss weiterhin ermöglicht werden, dass alles vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des sich verstärkenden Fachkräftemangels.

Die Stadt muss aber auch mit einer Ressource umgehen, die immer knapper wird: Durch die besondere topographische Lage der Stadt werden Flächen immer knapper. Möchte man nicht ungehemmt in das Umland wachsen, gilt mit der Ressource Fläche bewusst umzugehen und in die Anforderungen, die Klimawandelanpassung, Entwicklung von Sport- und Bewegungsflächen und viele weitere Aspekte stellen, gerecht zu verteilen. Hinzu kommen aktuelle und zukünftige Vorgaben des Bundes und des Landes, die ein Umdenken und ein Sparen der Ressource Fläche heute bereits einfordern. Flensburg muss also vorausdenken.

SDGs in Kommunen

Mit der neuen Strategie setzt man einen wichtigen Schritt in Richtung jener Gemeinschaftsaufgabe, die in 2015 durch 196 Staaten der Weltgemeinschaft der Vereinten Nationen(UN) eingeleitet wurde. 17 Ziele für unterschiedlichsten Themen wurden derzeit definiert, die es möglich machen sollen, die Welt bis ins Jahr 2030 und darüber hinaus zu einem zukunftsfähigen Ort zu machen. Seitdem 2015 die 17 Nachhaltigkeitsziele durch die Vereinten Nationen verabschiedet wurden, sind sie zu einem Eckpfeiler der nationalen Stadtentwicklungspolitik geworden, aus der die „Neue Leipzig Charta“ hervorging. Sie gilt als Leitdokument für eine zeitgemäße Stadtentwicklung in Deutschland und Europa - auf dieser starken Basis steht nun die Strategie Flensburg 2030+. Den Städten und Kommunen kommt hier eine besonders wichtige Rolle zu: in diesen Orten kommen unterschiedlichste Akteur*innen aus verschiedensten Bereichen zusammen. Sie sind Orte der Innovation, Diskussion und Aushandlung, Orte der Arbeit, der Kreativität, der Gestaltungs- und Veränderungskraft. Das macht sie nicht selten zu Modellen für eine zukunftsfähige Entwicklung. Flensburg hat dies erkannt und leistet einen nun seinen wichtigen Beitrag dazu. Dieser Beitrag soll nicht nur im Sinne globaler Nachhaltigkeit, sondern vor Allem im lokalen Kontext der Stadt vor Ort umgesetzt werden, so formuliert die Strategie 2030+ ganz konkrete Ziele für die Stadt selbst und flechtet sie in den globalen Kontext als Teil der Gemeinschaft ein.

Der Prozess

Der Prozess zur Strategie war intensiv: nachdem die Flensburger Ratsversammlung den Start des Prozesses 2021 beschlossen hatte, folgten mehr als zwei Jahre der Ausarbeitung.

Das Besondere an diesem langjährigen Prozess, war der umfangreiche Beteiligungsprozess. Die Bewohner*innen Flensburgs konnten sich immer wieder einschalten und selbst ihre Vorstellungen einbringen wie eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadt aussehen könnte. Unter dem Motto „Deine Stadt, deine Ideen, unsere Zukunft!“ wurden die Beiträge, die in verschiedenen Online- und Vor-Ort Veranstaltungen gesammelt wurden und in die Strategie 2030+ eingearbeitet.

In Zahlen bedeutet das: Über 750 Menschen aus der Stadtöffentlichkeit haben sich aktiv beteiligt, 3000 Ideen und Beiträge wurden gesammelt. Diese Beiträge wurden auch in verschiedenen Flensburger Schulen gesammelt, wo sich Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Altersgruppen beteiligt haben. Weitere Bausteine der Erarbeitung der Strategie 2030+ war ein Expertengremium aus über 30 Personen aus Vereinen, Wissenschaft und Verbänden, der Stadtpolitik und der gesamten Stadtverwaltung.

Diese Akteurs-Konstellation über den mehrjährigen Zeitraum zusammen und erarbeiteten in intensiven und konstruktiven Diskussionen die Strategie 2030+. Insgesamt haben rund 950 Menschen aktiv an der Strategie mitgewirkt. Ein derartig offener Strategieprozess ist bisher einmalig - am Ende steht nun ein Handlungsprogramm, das in sieben Handlungsfeldern insgesamt 33 Strategische Ziele und 89 Operative Ziele definiert. Ein umfangreiches Werk, zu dem auch ein Katalog möglicher Maßnahmen für jedes Handlungsfeld gehört.

Das Ergebnis

Mit der Strategie 2030+ verfügt die Stadt Flensburg nun über ein Leitdokument für die gesamtstädtische Entwicklung über die nächsten Jahre. Einige Ziele sollen bereits bis 2030 erreicht und umgesetzt sein, andere gehen über diesen Zeitraum hinaus und sollen Voraussetzungen für folgende Projekte und Maßnahmen schaffen.

Nachdem die Phase der Strategieentwicklung nun abgeschlossen ist, folgt nun die Phase der Umsetzung. Dieser Phase soll durch ein zentrales Monitoring begleitet werden, um der umfangreichen Strategie gerecht zu werden Wichtig ist dabei die Perspektive:

  • Heute bereits bestehende Qualitäten der Stadt sollen bewahrt und gestärkt werden.
  • Gleichzeitig soll die Stadt mit Fingerspitzengefühl in eine zukunftsfähige Entwicklung übergehen und dabei Möglichkeiten und Chancen für Alle bieten.

Ganz wichtig: die Strategie 2030+ gibt der Stadt die Möglichkeit, sich heute schon auf künftige Herausforderungen vorzubereiten und so gut für die Zukunft aufgestellt zu sein.

Dies wird nur gelingen, wenn nachhaltige (Stadt-) Entwicklung als Gemeinschaftsaufgabe aus Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung verstanden und gelebt wird.

Dank

Wir möchten uns im Namen der Stadt Flensburg herzlich bei allen bedanken, die sich eingebracht haben, mitgedacht haben, informiert geblieben sind und diese mutige und zukunftsgerichtete Strategie mitgestaltet haben. Möglich gemacht wurde die Strategie 2030+ durch Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und der Agentur corsus aus Hamburg, die den Strategieprozess über die gesamte Laufzeit begleiteten und unterstützten.

Nachhaltige Stadtentwicklung als Gemeinschaftsaufgabe

Diese Frage stellte sich die Stadt Flensburg im Jahr 2021 und beschloss einen Prozess zu starten, der eine Antwort auf diese Frage finden sollte. Der Prozess wurde „Stadtentwicklungsstrategie 2030+“ genannt in Anlehnung an die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs), die nun auf kommunaler Ebene umgesetzt werden sollen. Der Strategieprozess kommt zur rechten Zeit, denn Antworten für die Stadtentwicklung der Zukunft zu finden wird immer dringlicher: Während die Aufgaben, die Städte heute bewältigen müssen umfangreicher und komplexer werden, sind die Möglichkeiten mit denen Kommunen ausgestattet sind, nicht im gleichen Maße „mitgewachsen“. Komplexer gestaltet sich heute auch der Begriff der Daseinsvorsorge, auch in Flensburg. Neben der Versorgung mit verlässlichen, öffentlichen Dienstleistungen, die als Kernauftrag der Daseinsvorsorge gelten, rücken Themen wie die Versorgung mit Wohnraum, Digitalisierung, die Anpassung an den Klimawandel, Soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität in Zeiten einer sich verändernden Umwelt ebenfalls weiter in den Mittelpunkt– Ziel ist eine „gerechte, grüne und produktive Stadt“ der Zukunft. Besondere Herausforderung dabei: bei der Bewältigung dieser schwierigen Herausforderungen sollen Ungleichheiten abgebaut werden und die Verbesserung der Lebensqualität für Alle im Mittelpunkt stehen. Diese Aufgaben zwingen Städte heute vorauszudenken und nachhaltig zu handeln, was auch bedeuten kann neue Wege zu gehen und dabei möglichst alle „mitzunehmen“. Die gemeinschaftlich erarbeitete Stadtentwicklungsstrategie mit einem mutigen, ambitionierten und zukunftsgerichtetem Zielsystem wurde am 02. Mai 2024 durch die Flensburger Ratsversammlung beschlossenen.



Hintergrund & Rückblick

Wie sieht (d)ein nachhaltiges Flensburg in 2030 aus?

Das Handlungspaket der Strategie Flensburg 2030+ beschreibt umfangreiche Ziele und Maßnahmen in sieben Handlungsfeldern der Stadtentwicklung. Die Inhalte stellen gebündelt das Ergebnis aus Öffentlichkeitsbeteiligung, Kinder- und Jugendbeteiligung, Online-Beteiligung, Arbeit der Stadtverwaltung und der Steuerungsgruppe dar. Die umfangreiche Öffentlichkeitsbeteiligung wurde in 2023 zu einem Schwerpunkt der Strategie 2030+. Insbesondere lag der Fokus auf der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.

Am zweiten und dritten September-Wochenende waren die großen Themen der Strategie Flensburg 2030 – sieben Handlungsfelder von Mobilität bis Wohnen – in der Stadt unterwegs. Auf drei Ideen-Märkten (auf dem Fördemarkt, dem Twedter Plack und dem I.C.-Möller-Platz) haben sich Flensburger*innen über die Zukunft informiert, spielerisch gelernt, sich ausgetauscht, vernetzt – und viele Ideen und Anregungen eingebracht. Nachbarschaftlicher Austausch, Engagement-Förderung, Begegnungsorte im Quartier und Maßnahmen zur Klimawandelanpassung sowie zur Verbesserung der Lebensqualität waren Schwerpunkte der offenen Gesprächsrunden.

Gleichzeitig konntest Du auf flensburg-mitmachen.de bis zum 15. Oktober eigene Vorschläge einbringen und Schwerpunkte für die Strategie setzen.

Die Ergebnisse der Online-Beteiligung findest du unter: www.flensburg-mitmachen.de

Nachdem im Jahr 2022 ebenfalls eine Kinder- und Jugendbeteiligung zu möglichen Zielen der Strategie stattfand, sollten in diesem Jahr konkrete Anregungen zu möglichen Maßnahmen in Schulen gesammelt werden. In insgesamt 5 Flensburger Schulen (Klassen 8-12) konnten sich die Schüler*innen einerseits in den Unterrichtspausen über das Projekt Flensburg 2030+ informieren und andererseits konkrete Maßnahmenvorschläge formulieren. Die eingebrachten Ideen konnten, in gemeinschaftlicher Arbeit mit der Koordinierungsstelle Flensburg 2030+ und dem Kinder- und Jugendbüro, in Unterrichtseinheiten konkretisiert werden. Die Frage, wie die Schüler*innen in Ihrem Alltag mit den Themen Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit in Berührung kommen und wie die Stadt Flensburg zukunftsfähiger gestaltet werden kann, stand dabei im Mittelpunkt. Besonders wichtig war hier auch die Botschaft an die Schüler*innen sich an demokratischen Prozessen beteiligen und durch eigene Anregungen Stadtentwicklung aktiv mitgestalten zu können.

Es fand eine rege Beteiligung statt - die Anregungen der Schüler*innen wurden durch die Koordinierungsstelle aufgenommen und dem bestehenden Maßnahmenpaket der Strategie zugeordnet. Im Anschluss wurden die Hinweise an die entsprechenden Fachbereiche der Stadt Flensburg weitergeleitet und mit einer Priorisierung versehen. Diese Ergebnisse sind anschließend direkt in die Arbeit der Steuerungsgruppe eingeflossen. Ergänzt wurde die Kinder- und Jugendbeteiligung in den Schulen durch weitere Formate bei den Flensburger Klimatagen sowie der „Mini-Stadt“.

Wir bedanken uns herzlich bei den Schüler*innen, den Lehr-  und Betreuungskräften und beim Kinder- und Jugendbüro der Stadt Flensburg, die diesen wichtigen und lehrreichen Prozess begleitet haben.


Der Weg zu den sieben Handlungsfeldern

Seit Ende 2021 läuft der umfangreiche Strategieentwicklungsprozess, um die Zukunft Flensburgs in Übereinstimmung mit den UN-Nachhaltigkeitszielen zu gestalten. Ziel ist es – wie im Leitbild zusammengefasst – die Stadt sozial-ökologisch produktiv, gemeinwohlorientiert, divers und klimagerecht weiterzuentwickeln und ein würdevolles und zufriedenes Leben für alle zu ermöglichen. Die Strategie wird künftig den Rahmen für die Entwicklung der Stadt Flensburg bilden.

Zum Auftakt wurde ab 2021 in einer Bestandsaufnahme ermittelt, wie nachhaltig Flensburg bereits ist. Dieses Ergebnis wurde mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz: SDG) abgeglichen. Anschließend hat die Steuerungsgruppe, in der Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und organisierter Stadtgesellschaft zusammenarbeiten, Handlungsfelder, Leitideen und strategische Ziele identifiziert. Parallel konnten alle Flensburger*innen die entstandenen Pläne in Form von zwei Online-Beteiligungen sowie einer Nachhaltigkeitswerkstatt im August 2022 bewerten und eigene Vorschläge einbringen. Schließlich wurden Ende 2022 sieben Handlungsfelder festgelegt, denen jeweils ein Leitbild und mehrere strategische Ziele zugeordnet sind. Alle bisher beschlossenen Inhalte findest Du in dieser Broschüre.


Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umsetzen

Die nachhaltige Entwicklung von Gemeinwesen im Einklang mit den UN-Nachhaltigkeitszielen ist zweifellos ein zentrales Thema für unsere Zukunft - und besonders für Kommunen wie unsere. Die Entscheidungen, die wir treffen, beeinflussen maßgeblich die Erreichung vieler der 17 Ziele, die als Sustainable Development Goals (SDGs) bekannt sind. Die Neue Leipzig Charta, die 2020 verabschiedet wurde, betont die transformative Kraft der Städte für das Gemeinwohl. Dieser Ansatz ist für uns in Flensburg von großer Bedeutung, da wir uns der Verantwortung bewusst sind, ein Modell für nachhaltige Entwicklung im Norden Deutschlands zu werden. Unsere Strategie Flensburg 2030+ ist ein entscheidender Schritt auf diesem Weg.


Wie betrifft mich Flensburg 2030+ ?

Es geht um die Gestaltung der Zukunft unserer Stadt – und damit auch um Dein künftiges Leben! Wie möchtest Du wohnen, Dich im Stadtraum fortbewegen, einkaufen? Welche Angebote sind Dir wichtig, wenn Du an Bildung, Kultur oder Sport denkst? Alle Flensburger*innen sind eingeladen, sich einzubringen. Mit diesem Gesamtbild wird – vor dem Hintergrund der übergeordneten Nachhaltigkeitsziele – ein Fahrplan festgelegt, der möglichst viele Interessen und Notwendigkeiten in Einklang bringt.

Übrigens setzt auch die Politik auf Deinen Beitrag: die Ratsversammlung hat 2021 einstimmig beschlossen, die Stadtgesellschaft an der Strategieentwicklung zu beteiligen. Der Weg zu einer grünen, gerechten und produktiven Stadt soll gemeinsam geebnet werden.

Was ist die Steuerungsgruppe?

In der Steuerungsgruppe arbeiten seit April 2022 mehr als 30 Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung sowie der organisierten Zivilgesellschaft – u. a. aus den Bereichen Ökologie, Wirtschaft, Soziales und Kultur – zusammen. Sie entwickeln die Strategie – und legen dabei großen Wert auf die Beiträge aller Flensburger*innen. Ihre Empfehlung bildet die Beschlussvorlage für die Ratsversammlung, die schließlich die Strategie verabschiedet.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für mich als Flensburger*in?

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen verstehen sich als Grundlage für die Zukunft des Zusammenlebens auf diesem Planeten. Von großer Bedeutung sind Klima- und Ressourcenschutz. Sie betreffen aber z. B. auch Bildung, Teilhabemöglichkeiten und Gesundheit, also wesentliche Bereiche unseres täglichen Lebens. Um sie zu erreichen, braucht es vor allem einen institutionellen Rahmen, aber auch die Mithilfe jedes und jeder Einzelnen: Schon heute können alle mit kleinen Anpassungen im Beruf oder im Privatleben einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen leisten.

Es ist aber auch wichtig, die Gemeinschaft im Blick zu haben, denn wir leben in einem größeren Zusammenhang. Für eine zukunftsorientiere Entwicklung von Flensburg ist es bedeutsam, auch in der Stadtentwicklungsstrategie den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit zu setzen. Gemeinsam mit ihren Bewohner*innen können Städte und Kommunen zu einer nachhaltigen Transformation beitragen. So können langfristig lebenswerte Städte gesichert werden, für unsere Gegenwart und für die folgenden Generationen.
Die Stadt Flensburg lädt ihre Bewohner*innen dazu ein, diese Schritte gemeinsam zu gehen und zu entscheiden, welche Projekte mit Blick auf die Zukunft der Stadt Flensburg besonders wichtig sind – darum zählt auch Deine Beteiligung!