Maßnahme 015: Verkehrsberuhigung der Norderstraße
Die Norderstraße hat sich in den vergangenen Jahren zu einer beliebten Wohn- und Geschäfststraße entwickelt. Insbesondere aufgrund der vielen Ateliers und Cafés, aber auch der Vielseitigkeit der größtenteils inhabergeführten Läden erfreut sich die Norderstraße vieler Besucher*innen. Nicht zuletzt ist sie berühmt für die hängende Schuhe und die Katzengemälde.
In einem auf drei Monate befristeten Leuchtturmprojekt wurden im Jahr 2018 zur Aufwertung des öffentlichen Raums Parklets (u.a. auch in der Norderstraße) aufgestellt. Es zeigte sich, dass die Menschen diese sehr gut annehmen und sich über die Rückgewinnung ihres Stadtraums freuen. In Folge dessen wurde das Parklet in der Norderstraße auch 2019 am selben Ort wieder aufgebaut.
Herausforderungen: Hoher Parkdruck und schlecht mit dem Fahrrad zu befahren
- Die vorhandenen Geschäfte, die Nähe zur Fußgängerzone sowie die Zunahme des Motorisierungsgrades im Allgemeinen sorgt in der Norderstraße für eine Erhöhung des Parkdrucks. Darunter leiden insbesondere Fußgänger*innen, weil sowohl tagsüber aber vor allem abends und nachts auf den Gehwegen geparkt wird. Gerade in den Abendstunden erreicht das verbotene Parken Dimensionen, die im Hinblick u.a. auf den Brandschutz (Erreichbarkeit durch Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes) eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit darstellen.
- Das historische Kopfsteinpflaster wurde in den 1990er Jahren im Rahmen der Sanierung eingebracht, ist aber für Radfahrer*innen schlecht befahrbar. Deshalb weichen sie auf die Gehwege aus und schränken Fußgänger*innen zusätzlich ein.
Maßnahme: Verkehrliche Umgestaltung unter Beteiligung der Öffentlichkeit
Diese negativen Aspekte sollen im Rahmen der Masterplan-Maßnahme Nr. 15: "Verkehrsberuhigung der Norderstraße" und gestützt durch den Beschluss des SUPA von April 2019 bearbeitet werden. Mit einer Untersuchung von drei Optimierungsvarianten soll ein Kompromiss zwischen Wohnen, Aufenthalt und angemessenem Verkehrsaufkommen gefunden werden. Da viele Anwohner und Gewerbetreibende ein hohes Interesse an der Entwicklung in der Norderstraße haben, ist die umfangreiche Einbindung der Öffentlichkeit und auch der Politik sehr wichtig im Entwicklungsprozess der Varianten. Der Auftrag wurde an das Büro Planersocietät aus Dortmund vergeben.
Um die Bedürfnisse der Nutzer*innen der Norderstraße zu erfahren, wurden Anfang November 2019 zunächst zehn Gespräche mit unterschiedlichen Akteuren der Norderstraße geführt - darunter diverse Gewerbetreibende, Phänomenta, Dansk Centralbibliothek, Südschleswigscher Verein / Dänische Minderheit (SSF), Dänische Jugendorganisation (SdU) Südschleswig und das Forum Hafenquartier. Hierbei wurden die diversen Anforderungen und Stimmungen gegenüber einer Umgestaltung aufgenommen.
Auf Basis dieser ersten Eindrücke hat das Planungsbüro eine Route für zwei Planungsspaziergängen entwickelt, die am 27.11.2019 durchgeführt wurden. An sechs verschiedenen Standorten entlang der Norderstraße wurden verschiedene Problemfelder (u.a. Parken für Kfz in der Norderstraße und im Parkhaus Segelmacherstraße, Fahrradparken, Nutzung der Seitenräume, Kopfsteinpflaster, etc.) diskutiert. Insgesamt nahmen an den beiden Spaziergängen rund 60 Personen teil. Vielen Dank an alle für Ihre Anregungen!
Die Dokumentation zum Planungsworkshop finden Sie hier:
Planungsworkshop am 19. Februar 2020
Aus den Ergebnissen der Grundlagenermittlung bezüglich ruhendem Verkehr und fließendem Verkehr sowie den Anregungen aus den Akteursgespräche und den Planungsspaziergängen erstellte das Planungsbüro drei Varianten, die im Februar 2020 in einem Planungsworkshop mit der Öffentlichkeit und der Politik diskutiert wurden. Die Dokumentation des Planungsworkshops steht hier zur Verfügung:
Das abschließende Gutachten wurde im Juni 2020 im zuständige Ausschuss (SUPA) vorgestellt und steht hier zum download bereit:
Die Entscheidung über die Umsetzung trifft der SUPA im 3. Quartal 2020.