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Neue Flensburg-Strategie verabschiedet

Oberbürger­meister Simon Faber hat gestern, den 25. April 2013, die Beschluss­vorlage zur Verabschiedung der Flensburg-Strategie in die Ratsversammlung eingebracht. Die Vorlage wurde einstimmig beschlossen, so dass die neue Flensburg-Strategie mit 6 Global- und 2 methodischen Zielen nun verabschiedet werden konnte.

 

"Sehr geehrter Herr Stadtpräsident,
sehr geehrte Damen und Herren,

ein langer Prozess steht kurz vor seinem Abschluss:

Mit der Vorlage RV-34/2013 liegt Ihnen nun die Flensburg-Strategie in ihrer - hoffentlich – endgültigen Fassung vor. Blicken wir aber kurz zurück auf die verschiedenen Stationen, die der Strategieprozess bisher durchlaufen hat:

Vom Kreativteam bis zum Fraktionen-Workshop

Bereits Anfang 2010 gab es einen ersten Aufschlag, der jedoch aus verschiedenen Gründen im Sande verlief. Im Sommer 2011, kurz nach meinem Amtsantritt, habe ich ihn dann wieder aufgegriffen.

Zunächst hat ein Kreativteam aus Verwaltungsmitarbeitern einen Bericht erarbeitet, in dessen Zentrum zehn strategische Handlungsfelder standen, die dann im weiteren Prozess zu sechs Themengruppen zusammengefasst und von regionalen und überregionalen Experten bewertet und ergänzt wurden.

Nach einer klassischen Einwohnerversammlung und einer Phase der online-Beteiligung haben Sie am 08.11.2012 den Entwurf der Flensburg-Strategie beschlossen. Gleichzeitig haben Sie festgelegt, dass der Entwurf anschließend in einer intensiven Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung den Flensburgerinnen und Flensburgern vorzustellen und mit Ihnen zu diskutieren ist. Vor dem endgültigen Strategiebeschluss sollte ein Workshop mit den Fraktionen der Ratsversammlung durchgeführt werden.

Der Entwurf der Flensburg-Strategie wurde mit Unterstützung der Fa. Rambøll im Februar 2013 in vier sog. Flensburg-Dialogen mit rund 150 zufällig ausgewählten Flensburgerinnen und Flensburgern diskutiert. Dabei wurde keine wissenschaftliche Repräsentativität, sondern – passend zum Globalziel „Flensburg will dein Engagement und macht es möglich“ - eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit angestrebt. Dieses Ziel haben wir erreicht!

Bürger bringen ihre Wünsche und Anregungen ein

Dabei wurde deutlich, dass die Flensburgerinnen und Flensburger bei der Formulierung der Strategie besonderen Wert auf eine Betonung der „Innensicht“ gelegt haben. D.h., dass die Ziele sich nicht nur an zukünftige Bürgerinnen und Bürger oder sich ansiedelnde Wirtschaftsbetriebe richten dürfen, sondern auch alle die im Blick haben müssen, die bereits in unseren schönen Stadt wohnen und arbeiten.

Die Ergebnisse der Flensburg-Dialoge wurden den Fraktionen in einem Workshop präsentiert. In diesem Workshop und in einer weiteren Veranstaltung wurde dann die Ihnen heute vorgeschlagene Fassung der Strategie abgestimmt.

Dabei wurden die Global- und Teilziele insbesondere im Hinblick auf ihre Innen- und Außenwirkung redaktionell überarbeitet und in ein 6:2 Format gegossen. 6 inhaltliche Ziele zur Zukunft der Stadt stehen 2 methodischen Zielen gegenüber, die in Zukunft durchgängig angewendet und mitgedacht werden sollen. Letztere sind die Bürgerbeteiligung und die Imagebildung, die sich wie ein roter Faden durch die ganze Strategie ziehen.

Die Experten vor Ort (Bürger) sollen auch zukünftig einbezogen werden

Denn so wird ein Schuh draus, wenn wir bei der inhaltlichen Profilierung der Stadt stets die methodische Ebene mitdenken und die Imagebildung, aber auch die Beteiligung der Flensburgerinnen und Flensburger bei der Weiterentwicklung unserer schönen Stadt, nie aus dem Blick verlieren. Letzteres war Ihnen sogar so wichtig, dass das Ziel Bürgerbeteiligung als eine Art Signal an erste Stelle gesetzt wird. Das wird im Zuge der Veröffentlichung umgesetzt.

Im Übrigen sollte dabei nämlich bewusst auf eine Gewichtung verzichtet werden. Sowohl auf Ebene der Global-, noch auf der Ebene der Teilziele. Deshalb ist auch keine Nummerierung, die eine Reihenfolge implizieren würde, vorgenommen worden.

„Was verbirgt sich hinter den einzelnen Global- und Teilzielen?“ wird sich vielleicht der Eine oder Andere fragen. Hierzu möchte ich anhand einiger ausgewählter Beispiele gerne Erläuterungen geben:

  • Sigrid Giemsa kümmert sich um die Flensburger Wirtschaft
    Die Besetzung der Stelle einer „Wirtschaftskümmererin“ mit Frau Giemsa ist ein konkreter Schritt, mit dem Wirtschaft zum kommunalen Handlungsschwerpunkt gemacht wird.

  • Flensburg als regionaler Motor für den Klimaschutz soll nicht nur die CO2-Neutralität in der Stadt bis 2050 erreichen, sondern sich dafür einsetzen, dass sich auch das Umland den Zielen des Klimapaktes anschließt. Gemeinsam mit den Hochschulen wollen wir uns dafür einsetzen, dass sich in und um Flensburg innovative Unternehmen aus dem Bereich Energie­effizienz und erneuerbare Energien ansiedeln und so ein
    Branchencluster entsteht bzw. wächst.

  • Zu einem „Erlebnis Flensburg“ gehört auch eine ansehnliche Küste und deshalb freut es mich besonders, dass eine Lösung für den Schandfleck Kayser´s Hof unmittelbar bevorsteht.

  • Nachdem wir die 90 T Einwohnergrenze erreicht haben, wollen mit großen Schritten auf die 100 T zugehen. Bei dem dafür erforderlichen Wachstumsprozess sollten wir aber auf Qualität achten. Das bedeutet z.B., dass wir unterschiedlichen Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen schaffen müssen. Wir brauchen genauso Baugrundstücke für interessierte Häuslebauer wie attraktive Wohnungen in der Innenstadt. Und auch für Menschen mit geringeren finanziellen Mitteln müssen und wollen wir Wohnraum schaffen.

  • Im Bildungsbereich unternehmen wir große Anstrengungen beim Ausbau der U3-Betreuung, um unseren Kindern einen möglichst frühen Zugang zur Bildung zu ermöglichen.

  • Flensburg braucht mehr Events wie die erfolgreiche Hofkultur
    Einzigartige kulturelle Angebote haben wir bereits. Ich möchte an dieser Stelle nur exemplarisch das folk-Baltica-Festival oder die Hofkultur benennen. Solche Veranstaltungen sind es, die uns von anderen Regionen abheben und zu etwas Besonderem machen.

    Deshalb gilt es, die vorhandenen Angebote zu stärken und gleichzeitig neue Angebote ähnlicher Qualität zu wickeln.

Jetzt kann es konkret werden

Wenn ich vorhin gesagt habe, ein Prozess käme zum Abschluss, dann stimmt das natürlich nur teilweise. Denn die eigentliche Arbeit beginnt erst jetzt.

Jetzt gilt es, die vorliegenden Maßnahmenvorschläge der Flensburgerinnen und Flensburger, der Politik, der Experten und der Verwaltung den Zielen zuzuordnen, Priorisierungen vorzunehmen und einen Umsetzungsplan zu entwickeln. Außerdem müssen die Indikatoren zu den Global- und Teilzielen vervollständigt und präzisiert werden, damit wir uns zukünftig bei der Umsetzung der Strategie messen und auch messen lassen können.

Zum Abschluss möchte ich mich insbesondere bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreativteams und des Büros für Grundsatzangelegenheiten für ihren Einsatz bedanken. Sie haben einen wichtigen Beitrag zu einem Prozess geleistet, der die Entwicklung Flensburgs für viele Jahre begleiten wird!

Denn mit der vorliegenden Flensburg-Strategie haben wir gemeinsam die wichtigsten Themen für unsere Stadt identifiziert. Und ich bin überzeugt, dass es gerade in Zeiten knapper Ressourcen umso wichtiger ist, sich auf die wichtigsten Themen zu fokussieren.

Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass wir anhand dieser Themen die Stadt nicht nur unter haushalterischen Gesichtspunkten, sondern auch unter Entwicklungsaspekten gut werden aufstellen können. Die Ziele machen deutlich – wir haben viel Potential, dass es zu nutzen gilt und dass sich auch ohne prall gefüllte Kassen nutzen lässt. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam einschlagen und heute ein Stück Zukunft beschließen!

Ich bitte daher um Ihre Zustimmung zur Vorlage RV-34/2013, damit wir auch weiterhin das starke Herz der Region sind. Vielen Dank!"

 

 


Oberbürgermeister Faber hat den Strategie-Prozess nach seinem Amtsantritt wieder aufgegriffen

Im 6:2 Format die Zukunft Flensburgs gestalten

„Was verbirgt sich hinter den einzelnen Global- und Teilzielen?“