Strände
Ostseebad
Das Strandbad im Nordwesten der Stadt Flensburg geht zurück auf eine Idee des Flensburger Arztes Dr. Peter Henningsen. In vergleichbarer Weise wie in Mecklenburg Vorpommern sollte auch in Flensburg ein Freibad an der Förde entstehen. Der damals als Naturstrand ausgebildete Bereich erschien dem Arzt wegen der vor Westwinden geschützten Lage, den angrenzenden Waldgebieten, dem sandigen Meeresgrund und dem überdurchschnittlich hohen Salzgehalt des Wassers als besonders gut geeignet für dieses Vorhaben.
Zusammen mit einigen Kaufleuten gründete Henningsen 1875 die „Ostseebadgesellschaft“. Das Gelände wurde erworben und eine schwimmende Badeanstalt errichtet. Wenig später folgte eine Anlegebrücke für die Fördedampfer auf Höhe der heutigen Werfthalle. Die angestrebte Entwicklung zu einem überregional bedeutenden Bad fand jedoch nicht statt. Das geplante Kurhotel konnte nicht errichtet werden. 1880 verkaufte daher die Gesellschaft das Ostseebad an die Stadt Flensburg.
Das Bad wurde überwiegend von Flensburger Bürgern besucht. 1878 erfolgte oberhalb der Badeanstalt die Errichtung einer Gastwirtschaft, in deren Nähe sich zeitweilig auch ein Aufsichtsturm befand. Später diente diese Wirtschaft als Werftkantine. Sie wurde 1974 abgebrochen.
Die Stadt Flensburg gestaltete das Freigelände parkartig. In dieser Zeit entwickelte sich das Ostseebad zum beliebtesten Familienbad der Stadt.
Mit dem Bau der neuen Werft wurde die Badebrücke weiter nördlich neu errichtet. Die Brücke erhielt eine Badeanstalt und einen Anleger für die Fördedampfer. Der Ostseebadweg nach Wassersleben (früher Strandallee) wurde durch den Verschönerungsverein Flensburg 1881/82 angelegt und 1886 von der Stadt übernommen.
Die Ende des vergangenen Jahrhunderts eingerichtete „Sophienquelle“ sprudelte nur wenige Jahre und wuchs dann für die folgenden Jahrzehnte zu. Am 03.09.1984 konnte die Quelle nach entsprechenden Sanierungsarbeiten durch den Verschönerungsverein wieder eingeweiht werden.
Das 1909 am Lachsbach erbaute Restaurant wurde 1975 abgebrochen. 1980 erfolgte die Errichtung der heute dort noch befindlichen Versorgungsbauten mit DLRG-Wachstation.
Solitüde
Das Wort Solitüde stammt aus dem Französischen und bedeutet Einsamkeit. Solitüde war früher ein großer Hof mit ausgedehnten Ländereien. Nach verschiedenen Besitzern erwarb Oberstleutnant Schack von Brockdorf das Ensemble als Ruhestandssitz. Diese wurde auch Meierwik genannt. Er baute sich ein für damalige Begriffe stattliches Steinhaus und nannte dann 1844 den gesamten Landsitz mit königlicher Erlaubnis vom 30. August „Solitüde“. Diese Benennung war im 18. Jahrhundert bei Fürsten und Adligen üblich – vergleiche Sanssouci von Friedrich dem Großen.
Der Besitz wurde im Laufe der Zeit von der Stadt Flensburg übernommen. Stehen geblieben ist das Steinhaus, in der sich heute eine Gastwirtschaft befindet. Bis in die 70er Jahre war in Solitüde der Flensburger Campingplatz / Zeltplatz vorhanden.
Durch den erheblichen Vandalismus an den öffentlichen Toilettenanlagen entschied sich die Stadt Flensburg nach 2000 durch einen Investor den heute vorhandenen Pavillon mit Wachstation für die DLRG und öffentlichen Toiletten errichten zu lassen. Aufgrund der Sonneneinstrahlung im Tagesablauf ist das Strandbad Solitüde gegenüber dem Ostseebad mit einem größeren Zulauf verbunden.
Der am Strand verlaufende Ewoldtweg verbindet Fahrensodde mit Solitüde und Meierwik. Mit dem Beschluss vom 28.01.1960 ehrte die Ratsversammlung den Schöpfer der Wanderwege in Schleswig-Holstein, den Amtsgerichtsrat Dr. Walter Ewoldt.